Impulse für lebensnahen Glauben

Was Kirche von Kreisen lernen kann

- 5000 Hauskreise als „Gewächshäuser des Glaubens“! -

                                               (Artikel aus „IDEA-Spektrum“ vom 7. August08 S.30)

 

Mit einer Mahnung an die Kirchenleitung und Kirchengemeinden, Hauskreisen mehr Beachtung als bisher entgegenzubringen, hat der langjährige Hauskreisreferent des württembergischen Amts für Missionarische Dienste, Pfarrer Jens Plinke, Mitte Juli seinen aktiven Dienst beendet. Der aus Oldenburg stammende 64-Jährige war seit 14 Jahren für die Begleitung von rund 5000 Bibel-, Gesprächs- und Gebetskreisen in Württemberg zuständig.


 



Beim Abschiedsfest in Bad Urach forderte er die hauptamtlichen Kirchenmitarbeiter auf, ehrenamtlich geleitete Hauskreise als „Gewächshäuser des Glaubens“ neu zu entdecken.

-         Sie seien „Probierstuben des Christseins“, in denen das Vertrauen zu den Möglichkeiten Gottes „mitten unter uns“ vertieft werde.

-         Plinke bezeichnete Hauskreise als „kostengünstige“ Form des Gemeindeaufbaus, deren Erfahrungen in die normale Gemeinde- und Gottesdienstgestaltung einfließen sollten.

-         Die in vielen Hauskreisen übliche intensive Auseinandersetzung mit biblischen Texten könne beispielsweise ermutigen, Predigten durch Rückfragen oder einen Gedankenaustausch unter Banknahcbarn unterbrechen zu lassen.

-         Zu einer Kirche, bei der Theologen und Laien einander „auf Augenhöhe“ begegneten, gehöre auch, Hauskreisen das feiern des Abendmahls ohne Beteiligung eines Pfarrers zu ermöglichen.

-         In den letzten Jahren hat sich Plinke mit Unterstützung der von ihm mit gegründeten „Kirche für morgen“ dafür eingesetzt, dass Hauskreisleiter zum Austeilen des Abendmahls befähigt werden. Er befürchtet, dass das bisherige Nein der Kirchenleitung dazu führe, „dass die aktivsten Kreise dorthin abwandern, wo sie biblisch-geistlich mehr Wertschätzung erfahren“.

 

Die Landeskirche wir die Stelle des Hauskreisreferenten nicht wieder besetzen. Das Amt für missionarische Dienste verteilt die Aufgabe auf Diakon Martin Wolf von der „Kirche im Grünen“, Pfarrer Johannes Eißler von der „Zeltkirche“ und Pfarrer Gerrit-Willem Oberman vom kirchlichen Dienst auf der neuen Landesmesse.